Im Rahmen der Globalisierung hat sich der internationale Standortwettbewerb der Städte und Regionen stark verschärft. Neben den klassisch ökonomischen Standortfaktoren gewinnen immer mehr Faktoren wie Wissen, Innovationsfähigkeit, kulturelle Attraktivität und die Größe des städtisch kreativen Potentials an Bedeutung. Eine zentrale Aufgabe der Stadtentwicklung wird deshalb in der Zukunft die Förderung des urbanen Talent-Pools sein. Ein Ziel wäre es, einen möglichst ausgeglichenen Mix in sozialer, wirtschaftlicher, kultureller und physischer Hinsicht zu erlangen. Das Wachstum der großen Städte in Deutschland in den Jahren 2010–2019 beruhte jedoch nicht auf Wanderungsgewinnen aus der Region, sondern auf überregionaler Zuwanderung vor allem jüngerer, z. T. gering qualifizierter Bevölkerungsgruppen aus dem Ausland, während qualifizierte Kräfte in das stadtnahe Umfeld abwanderten.
Eine tragende Rolle wird im so genannten Dritten Sektor und in Netzwerken des sozialen und kulturellen Bereichs gesehen. Ökonomen und Städteforscher wie Richard Florida und Charles Landry, weisen den „weichen Standortfaktoren“ die zentrale Bedeutung für wirtschaftliche Prosperität und erhöhte Chancen im globalen Wettbewerb der Zukunft zu. So gibt es in Deutschland z. B. für die Hauptstadt das „Stadtentwicklungskonzept Berlin 2020“ und für Leipzig das „Integrierte Stadtentwicklungskonzept Leipzig 2020“ (SEKo).
Die Fähigkeit städtischer Strukturen, ihre primäre Lebensgrundlagen auch bei inneren und äußeren Störungen mit schweren Schäden durch das Aufrechterhaltung zentraler Funktionen zu sichern, muss stärker berücksichtigt werden. Diese sogenannte urbane Resilienz wird z. B. durch Terrorangriffe oder durch potentielle negative Auswirkungen der Digitalisierung immer wichtiger.[8]