Die Bestattungs- und Trauerkultur unterliegen in Deutschland einem grundlegenden Wandel. Der Anteil an kostengünstigen und flächensparenden Bestattungsformen nimmt stetig zu. Immer weniger Menschen lassen sich in einem Sarg und einer eigenen Grabstelle beerdigen. Feuerbestattungen und anonyme Grabfelder werden ebenso verstärkt nachgefragt wie neue Bestattungsformen außerhalb klassischer Friedhöfe. Diese Entwicklung führt zu erheblichen Flächenüberhängen auf den Friedhöfen. Demgegenüber stehen sinkende Gebühreneinnahmen und steigende Unterhaltungskosten, die wirtschaftliche Tragfähigkeit der Friedhöfe geht zurück. Vor diesem Hintergrund und dem sehr langfristigen Planungshorizont bei Friedhöfen ist die Auseinandersetzung mit den Funktionen und strategischen Entwicklung der Friedhöfe unerlässlich.

Mit dem FEP Zehdenick wird die Ist-Situation der Friedhöfe in der Kernstadt Zehdenick erfasst, dargestellt und bewertet. Zugleich wird ermittelt, welche Handlungsbedarfe bezüglich der Bereitstellung von Bestattungsflächen in Zehdenick insgesamt bestehen. Anhand der Sterbestatistiken und einer Berechnung des künftigen Friedhofsflächenbedarfs werden Überhangflächen ermittelt und für die beiden Friedhöfe der Kernstadt Vorgehensweisen für den weiteren Umgang vorgeschlagen. Für besondere, historische Grabmale und Denkmäler werden Vorschläge für deren künftige Nutzung, die Integration in neue Grabanlagen und den Erhalt und – falls erforderlich – die Verlegung erarbeitet. Dabei wird ebenfalls der Schutz von Pflanzen und Tieren berücksichtigt, für die Friedhöfe häufig ein Rückzugsort sind. Mögliche neue Nutzungen müssen mit der Hauptfunktion und den sich aus dem Schutz als Naturraum und Kulturort stellenden Anforderungen vereinbaren lassen.

Im Ergebnis des FEP wird zugleich die Erhöhung der Wirtschaftlichkeit der Friedhöfe angestrebt. Hierzu werden Vorschläge zur Kostenreduzierung und Einnahmesteigerung sowie zur Optimierung von Arbeitsabläufen unterbreitet.