Der Bezirk Mitte von Berlin wendet das soziale Erhaltungsrecht mit Stand vom Februar 2021 in zwölf sozialen Erhaltungsgebieten an. Im Jahr 2014/15 wurde ein bezirksweites Grobscreening für alle 41 Planungsräume des Bezirks durchgeführt. Auf dieser Grundlage wurden potenzielle Gebiete für den Erlass von sozialen Erhaltungsverordnungen als Verdachts- und Beobachtungsgebiete eingestuft. In den Folgejahren wurden die Verdachtsgebiete durch vertiefende Untersuchungen auf das Vorliegen der Anwendungsvoraussetzungen für das soziale Erhaltungsrecht geprüft.

Im Grobscreening 2015 wurden die beiden Planungsräume Rehberge und Schillerpark, die sich in der Bezirksregion Parkviertel befinden, nicht als Verdachts- oder Beobachtungsgebiete eingestuft. Jedoch wurden sieben Wohnblöcke zwischen Seestraße und Kongostraße im Planungsraum Rehberge als Teil des Verdachtsgebiets Stadtraum Wedding für eine vertiefende Untersuchung empfohlen. Dieser Teilbereich befindet sich in dem im Jahr 2016 festgesetzten sozialen Erhaltungsgebiet Seestraße.

Für die Planungsräume Rehberge und Schillerpark wurde im Grobscreening 2015 die Schließung des Flughafens Tegel und die Nachnutzung des Flughafenareals als möglicher Ausgangspunkt für das Einsetzen von Veränderungsprozessen in den Bestandsquartieren angesehen. Im November 2020 wurde der Flugbetrieb am Standort Tegel eingestellt und im Jahr 2021 entwidmet.

Vor diesem Hintergrund wurde mit der Teilfortschreibung des Grobscreenings für die beiden Planungsräume Rehberge und Schillerpark überprüft werden, ob sich die analysierten Indikatoren des Aufwertungspotenzials, des Aufwertungsdrucks und des Verdrängungspotenzials seit dem Jahr 2015 verändert haben und die Einleitung weiterer Verfahrensschritte zur Festsetzung von sozialen Erhaltungsgebieten erforderlich sind.

Um das bauliche Aufwertungspotenzial, den wohnungswirtschaftlichen Aufwertungsdruck und das soziale Verdrängungspotenzial für die beiden Planungsräume Rehberge und Schillerpark analysieren zu können, fußt die Methodik der Teilfortschreibung auf der Systematik des Grobscreenings aus dem Jahr 2015. Aufgrund von geänderter Verfügbarkeit von Daten, wurden einige Indikatoren leicht angepasst. Anhand von Sekundärdaten sowie ergänzt durch Primärerhebungen wie einer Vor-Ort-Begehungen zur Feststellung von baulichen Aufwertungspotenzialen und aktuellen Baumaßnahmen, werden die einzelnen Indikatoren jeweils zum aktuell verfügbaren Datenstand analysiert und hinsichtlich ihrer Entwicklung – soweit möglich – seit dem bezirksweiten Grobscreening fortgeschrieben, um Entwicklungen und Veränderungen sichtbar zu machen.

Für die beiden Planungsräume Rehberge und Schillerpark wurde je ein Steckbrief erstellt, der neben allgemeinen Basisdaten, Aussagen über das Aufwertungspotenzial, den Aufwertungsdruck und das Verdrängungspotenzial enthält. Je nach Datenverfügbarkeit wurden die Daten im Vergleich zum Grobscreening aus dem Jahr 2015 dargestellt, um eine Entwicklung abbilden zu können.